Viele wirtschaftliche Erfolgsgeschichten beginnen mit einer Vision – jedoch führen nicht alle Visionen zum erwünschten Erfolg.
Nachdem der bayerische Traktorenproduzent Anton Schlüter München seine Produktion Anfang der 90er Jahre einstellen musste, gründete Markus Liebherr aus der Familie des gleichnamigen Baumaschinenherstellers im Jahr 1994 das Unternehmen MALI. Zuvor waren bereits Bemühungen von Markus Liebherr zur Übernahme der damaligen LandTechnik Schönebeck GmbH gescheitert. Neben dem Firmenname, welcher indirekt auf den Unternehmer MArkus LIebherr hindeutet, wurde nicht nur der in Fachkreisen bekannte Schlüter-Bär in das Firmenlogo übernommen sondern auch ein Teil der Belegschaft. Liebherr hatte bereits zuvor einige Schlüter-Traktoren mit Liebherr-Motoren ausgestattet.
Sein ambitioniertes Ziel war es, in nur vier Jahren zwei MALI-Trac-Modelle mit einer Jahresproduktion von 40 Maschinen auf den Markt bringen. Für den MALI-Trac sah er Lohnunternehmen und große landwirtschaftliche Betriebe im In- und Ausland als Abnehmer. Mindestens 600 ha Jahresleistung und 1.400 Arbeitsstunden sollten die Maschinen laut Planung leisten. Von den zwei Modellen des MALI Trac mit 250 und 300 PS wurden nur wenige Prototypen gebaut, obwohl das Konzept mit gefederter Vorderachse, 50 km/h Endgeschwindigkeit, großer Kabine mit drehbarem Fahrerstand und abnehmbarem Kraftheber- und Hydraulikblock wegweisend war. Mit den erprobten Getrieben war man jedoch nicht zufrieden, so dass das Projekt zunächst auf Eis gelegt wurde.
Stattdessen begann man intern mit der Entwicklung eines stufenlosen, leistungsverzweigten Getriebes, welches federführend von der Konstruktionsabteilung um die Herren Josef Bauer und Josef Häglsperger umgesetzt wurde. Anschließend begannen die im Traktorenbau erfahrenen Beschäftigten der MALI Spezialfahrzeugbau GmbH in Schönebeck mit der Entwicklung und Umsetzung des trac120 – einem flexiblen und leistungsfähigen kommunalen Geräteträgerfahrzeugs. Zu diesem Zwecke wurde eine neue Produktionshalle erbaut und im Jahr 2009 feierlich eingeweiht. Noch bevor die ersten Fahrzeuge vom Band rollen konnten, verstarb Markus Liebherr im Jahr 2010 völlig unerwartet. Ohne dem persönlichen Engagement des Gründervaters musste die MALI Spezialfahrzeugbau GmbH im Jahr 2012 Insolvenz anmelden.
Nach einigen turbulenten Jahren konnte erst die Übernahme durch Sebastian Fuß und die Umfirmierung zur Fuß Spezialfahrzeugbau GmbH im Jahr 2015 die Firma wieder in ruhige Fahrwasser lenken. Um den geänderten Bedingungen im kommunalen Bereich, der Land- und Forstwirtschaft Rechnung zu tragen, wurde seitens der Fuß Spezialfahrzeugbau GmbH das Konzept des trac120 wieder aufgenommen und der FußTrac entwickelt. Durch die vielfältigen Einstellungs- und Ausstattungsmöglichkeiten lässt sich der FußTrac einfach und schnell an eine Vielzahl kommunaler, land- und forstwirtschaftlicher Aufgaben anpassen, wodurch er das ideale Geräteträgerfahrzeug für alle Jahreszeiten darstellt – ganz im Sinne des ehemaligen Firmengründers Markus Liebherr.
